28. Mai 2016

Einerseits und Andererseits

Zunächst, ja Fotografie ist für mich der beste Beruf den es gibt. Natürlich weil ich ihn einigermaßen erfolgreich ausübe, sonst wäre es nur der zweitbeste Beruf, aber das einmal an anderer Stelle. Die Fotografie ist für mich zu dem besten Beruf geworden weil ich viele Freiheiten habe, weil meine Erfahrung gefragt ist und eine bestimmte Ehrlichkeit zu sich und  zur  Moral und Ethik die mit der Aufgabe einer Fotografie verbunden ist.
Lassen Sie uns einmal ehrlich sein, 95% der Bilder die wir täglich sehen sind mindestens schlecht. 
Viele meiner Bilder taugen vielleicht auch nicht viel, aber bei Einigen lohnt sich das Hinschauen, Es lohnt sich, weil ich lange, sehr lange an meiner Fotografie gearbeitet habe, weil mich ganz viele Bilder hervorragender Kollegen begeistern, weil ich diese Menschen für Ihre Werke bewundere und ich mich schämen würde sie nachzuäffen…. also ich probiere schon hin und wieder wie das geht was da Einige so machen… aber ich zeige es nicht. 
Wenn ich weiß wie es geht oder wie es gehen könnte, dann reicht mir das, solche Übungsbilder werden dann nicht nur gelöscht, ich versuche sie sogar wieder zu vergessen. Ein Tipp:  Ich glaube, es ist gut auch die eigenen Bilder wieder möglichst schnell zu vergessen. Es ist wirklich nicht hilfreich sich selbst zu kopieren. Es lohnt kaum, sich auf fotografierte Werke zu berufen denn das Bild welches ich morgen fotografiere wird sicher mein bestes Bild werden.

Nun gibt es diese Aufgaben, in denen man (ich) mal zeigen soll wie es denn gehen könnte.
Idee? 

„Ach, Ihnen fällt schon etwas ein.“ … und dann wünsche ich mir für den Bruchteil einer Sekunde ein Layout, einen Hinweis, eine Idee oder wenigstens ein konkretes Produkt mit dem ich diese unausgesprochenen Idee umsetzen soll.
Zum Glück, nur einen Bruchteil einer Sekunde.

Die Verantwortung die ich nun übernehme, die Herausforderung, die Ehre, dass man mir zutraut so ein „Ding“ zu schaffen, das ist schon cool. Jetzt darf meine Begeisterung, meine Einstellung und meine Kreativität mein neues Bild bestimmen.

Die Technik spiel für mich wirklich keine Rolle, ein wenig hasse ich sie sogar… immer häufiger, dass ich den Assistent die Kamera einstellen lasse…Blende , Zeit, ISO , FpS, … 
Ich gebe zu bei der ganzen Einstellerei kann einem (mir) das Gefühl, durch das ein Bild entsteht, schon einmal verloren gehen. 
Alleine dieser Gedanke könnte mir in schlechte Laune bereiten.
Also lasst mich einfach weiter, so wie seit einigen Jahren, auf das Bild konzentrieren. Die Technik habe ich über 25 Jahre geübt jetzt ist sie nur noch Mittel zum Zweck die eigentlich keine Rolle spielen darf wenn ein Bild entsteht.
  

Das macht es natürlich nicht einfacher, keiner soll glauben nun geht das mit der Fotografie mal schnell so nebenbei.

Das hier gezeigte Bild dauerte im Aufbau mit allen Feinheiten, die man natürlich nicht mehr sieht und sehen darf, etwa 6 Stunden. Dann folgten etwa 30-40 Tests zu Flasche, Farbe, Grad der Verunreinigung, Stand und Flugbahn der Korken, der Anzahl und der Form, erst dann wird mit allen Elementen fotografiert. Dampf, Licht, Bewegung und Schärfenpunkte müssen sich harmonisch ergeben. 

Zur Idee… naja die entstand über die Fotografie eines Sportschuhs und eines Brötchens … dazu aber mehr im Buch  — TIMBULÄR —




www. timbulär.de

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